Titelzeile

Impressum

Ostwärts im Nebel

Bei der Abfahrt in Skaftafell – unsere heutige Tour führt uns nach Ostisland – beginnt es zu regnen. Etwas später gesellt sich auch noch Nebel dazu. Kurz vor Höfn bessert sich das Wetter etwas und wir halten für einen kleinen Spaziergang am nördlichsten Ende der Landzunge.

Wieder unterwegs, hört der Regen auf, aber der Nebel wird immer dichter. Als wir kurzzeitig wieder freie Sichte haben, erkennen wir die Ursache. Es handelt sich um extrem niedrig hängende Wolken, wie wir sie hier schon oft gesehen haben. Steigt die Straße auf eine Höhe zwischen 50 und 100 Metern an, sind wir mitten in den Wolken. Fahren wir direkt an der Küste, fahren wir unter dem Hochnebel hindurch.

Eine andere bemerkenswerte Tatsache ist der schon öfters gesehene Querverkehr der Schafe. Diese werden im Freien gehalten und kreuzen die Straße. Nähert sich ein Auto, bleiben die meisten halb am Rand stehen. Erst, wenn man richtig langsam wird, laufen sie los. Ein paar andere interessiert der Straßenverkehr überhaupt nicht. Sie stehen seitlich auf der Straße und strecken uns ihr Hinterteil entgegen.

Am frühen Nachmittag erreichen wir Djúpivogur, laut Reiseverlauf unser heutiges Zwischenziel. Allerdings entspricht die Adresse des Hotels nicht dem angemarkerten Ort. Eine freundliche Kassiererin bestätigt unsere Vermutung. Wir müssen weiter in die Nähe von Breiðdalsvik. Also nehmen wir die letzten 65 km durch den Nebel in Angriff. In Höhe von Streitishvarf lichtet sich dieser und wir haben einen grandiosen Ausblick über das Fjord, welches auch Breiðdalsvik heißt. Über dem Wasser liegen von der Sonne angestrahlte Nebelbänke und darüber erkennt man die Berge hinter dem Breiðdalur. Am Zielort hat uns jedoch der Nebel wieder eingeholt und lichtet sich auch nicht mehr. Zu erwähnen ist noch unsere Unterkunft. Vor dem Haus wehen die isländische und die deutsche Flagge, im Haus werden wir nach einer kurzen englischen Begrüßung gleich auf Deutsch über die Zimmer und das Frühstück aufgeklärt. Vor den Zimmern steht eine kleine Bibliothek deutschsprachiger Bücher. Das ganze Café Margret könnte ohne weiteres so mitten im Schwarzwald stehen.

Unsere morgige Tour wird uns zum Mývatn bringen, dem Punkt, an dem wir uns drei Tage aufhalten werden. Vorher stehen aber noch etliche Kilometer auf Schotterstrecken an, nachdem wir heute schon die ersten geschotterten Abschnitte der Ringstraße befuhren. Nicht vergessen werden soll an dieser Stelle auch, dass wir heute Rentiere gesehen haben. Bis jetzt wussten wir von Schafen, Kühen und Pferden, die hier gehalten werden. Nun also auch Rentiere.

<<  I / 1 / 2 / 3 / 4 / 5 / 6 / 7 / 8 / 9 / 10 / 11 / 12 / 13 / 14 / 15 / 16 / 17 / 18 / 19  >>